Am Ende bin ich noch immer bei Dir

Manchmal geht es ganz schnell. Und zuweilen braucht das Sterben lange Zeit.
Etwa die Hälfte der Menschen stirbt hierzulande im Krankenhaus, etwa ein Drittel in einem Pflegeheim.
Einige sterben friedlich zu Hause, für manche ist ein Hospiz der letzte Lebensraum.
Der Tod berührt uns in den Grundfesten unserer Existenz.
Er löst viele, oft sehr unterschiedliche Gefühle aus – gleich,
ob uns der Tod eines nahestehenden Menschen berührt oder ob man selbst Abschied vom Leben nehmen muss.

Zu trauern ist etwas anderes als traurig zu sein.
Trauern ist ein schmerzhafter, vielschichtiger Prozess.

Lassen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen.

Abschied nehmen Nach dem Tod – Was ist zu tun?

Lassen Sie sich Zeit für Ihre Gefühle und ein erstes Begreifen.

Manche Menschen halten eine Totenwache.
Wenn Sie mit der Toten nicht allein sein mögen, rufen Sie vertraute Menschen, die bei Ihnen sind.
Nachdem der Tod eingetreten ist, müssen Sie auf jeden Fall einen Arzt,
am besten Ihren Hausarzt, rufen, der den Tod feststellt und einen Totenschein ausstellt.
Bei einem vorhersehbaren Tod in der Nacht können Sie damit bis zum Morgen warten.
Ein Toter darf bis zu 36 Stunden zu Hause bleiben.
Man kann sogar beim Ordnungs- oder Gesundheitsamt (ortsabhängig) beantragen, diese Frist zu verlängern.
Darum kümmert sich am besten der Bestatter.


Bei einem plötzlichen, unvorhergesehenen Todesfall,
zum Beispiel bei einem Unfall oder einer Selbsttötung, kann in der Regel kein natürlicher Tod bescheinigt werden.
Dann ermittelt routinemäßig die Polizei, und meistens ist eine Obduktion erforderlich.
Dies ist für die Angehörigen besonders schwierig und begrenzt ihre Rechte und Möglichkeiten.
Gerade dann kann es gut sein, Ihren Pastor oder einen Notfallseelsorger zu rufen.
Das tut die Polizei oder Feuerwehr für Sie.


Begleitung und Unterstützung

Es kann guttun, sich während einer schweren Krankheit oder in einem absehbaren Sterbeprozess durch einen Pastor begleitet zu wissen.
Man muss nicht regelmäßiger Kirchgänger sein, um einen Pastor oder eine Pastorin anzurufen.
Die Pastoren können Sie und Ihre Angehörigen begleiten, so wie es die Situation zulässt und Sie es möchten.
Wann Sie anrufen, liegt ganz in Ihrem Ermessen.
Manchen Menschen hilft es, sich früh Gedanken über die Trauerfeier auf dem Friedhof oder in der eigenen Kirche,
der Heimatgemeinde, im vertrauten Gotteshaus zu machen.
Andere brauchen einen Menschen an ihrer Seite, der ihnen hilft, den Tod überhaupt erst einmal zu begreifen.

Aussegnung

Vielleicht tut es Ihnen auch gut, sich noch einmal Zeit zu nehmen,
bevor die Bestatterin kommt und die Verstorbene das Haus oder Krankenzimmer für immer verlässt.
Sie können den Pastor bitten, den oder die Verstorbene zu Hause oder im Krankenhaus auszusegnen und mit Ihnen gemeinsam zu beten.
So wird spürbar: Dieser Mensch ist zwar gestorben, aber er ist und bleibt in Gottes Hand.

Die kirchliche Trauerfeier Vorbereitung auf den Trauergottesdienst

So verschieden wie Menschen leben, so unterschiedlich sind auch die Möglichkeiten, von ihnen Abschied zu nehmen.
Für den Trauergottesdienst gibt es einen Ablauf mit Gebeten, Liedern, einer Predigt und einem letzten Segen.
Das ist hilfreich, denn so müssen die Angehörigen keine eigene Form erfinden.
Sie können aber mit Ihrem Pastor oder Ihrer Pastorin gemeinsam überlegen, welche Musik zu dem Verstorbenen passt,
was ihm wichtig war in seinem Leben und Sterben, was sie ausgemacht hat.
In der Regel wird der Pastor Sie zu Hause besuchen oder Sie zu sich zu einem Gespräch einladen.
Manchen Menschen hilft es, sich vor diesem Gespräch Stichworte und Daten aufzuschreiben oder Fotos herauszusuchen,
die besonders wichtige Momente des Lebens festhalten.
Vielleicht finden Sie in den Unterlagen einen Tauf- oder Trauspruch oder ein Gedicht, eine Liedzeile oder etwas wie ein Lebensmotto,
das den Verstorbenen charakterisiert.

Den Verstorbenen in Gottes Hand geben

Sie müssen das Gespräch nicht allein führen.

Ein Bruder, eine Tochter, die Freundin oder ein Nachbar können Ihnen zur Seite stehen und eigene Sichtweisen und Erlebnisse beisteuern.
Auch wenn die Angehörigen der Kirche eher fern stehen, ist es angemessen, einen Verstorbenen kirchlich zu beerdigen, wenn er Christ war.
Wenn ein Mensch seinem Leben selbst ein Ende gesetzt hat, kann er selbstverständlich kirchlich beerdigt werden.
Für die Angehörigen kann gerade dann die seelsorgerliche Begleitung eine große Hilfe sein.
Überlegen Sie in Ruhe, wo und wann der Trauergottesdienst stattfinden sollte.
Das ist in der Friedhofskapelle möglich und auch in der Kirche. Sie können das mit Ihrem Pastor besprechen.